Kunsttherapie

Was ist Kunsttherapie?

Kunst wird in der Kunsttherapie als ein Bedürfnis gesehen, sich als Mensch individuell auszudrücken und mitzuteilen. Kunsttherapie nutzt den gestalterischen Ausdruck des Menschen als Möglichkeit innere Bilder, den eigenen Blick auf die Welt als auch vergangene Erfahrungen und Wünsche deutlich werden zu lassen, sowie eigene unbewusste Seeleninhalte ins Bewusstsein zu bringen.  Hierzu werden vor allem Medien der bildenden Kunst, wie Zeichenmaterial, Farbe in unterschiedlicher Konsistenz, Holz, Ton, Stein, Fotographie u.a. genutzt, um therapeutische Prozesse anzuregen. Je nach Materialverwendung stehen unterschiedliche Wirkungen im Vordergrund. Die Wahl des Materials kann vorgegeben oder auch frei gelassen werden.

In der Kunsttherapie ergibt sich durch das vom Klienten gestaltete Werk eine neue Ebene der Betrachtung. Die Klienten –Therapeutenbeziehung erhält ein 3. Element, über das sich gemeinsam ausgetauscht werden kann. Die aktive Auseinandersetzung mit dem eigenen Werk macht Ressourcen deutlich, lässt Schwächen/Unfähigkeiten erkennen, aber auch Lösungsmöglichkeiten erlebbar werden. In kreativen Prozessen kann Veränderung in Gang gesetzt und geübt werden.

Kunsttherapie in der WVH

In der Weißen Villa Harz wird Kunsttherapie als Einzel- sowie als Gruppensetting angeboten. Je nach Situation und Thema kann Selbsterfahrung, sinnliche Auseinandersetzung mit verschiedenen gestalterischen Medien oder die soziale Interaktion im Vordergrund stehen. 

Nach der Neuaufnahme der Jugendlichen wird die Kunsttherapie vor allem als Hilfsmittel zur Versprachlichung eigener Probleme und Emotionen genutzt. In der Gruppenarbeit dient sie vor allem als Möglichkeit sich selbst als auch die anderen kennenzulernen, in Kommunikation zu gehen und ein gemeinsames Handeln entstehen zu lassen. Grundsätzlich setzen wir Kunsttherapie ein zur Selbsterfahrung und Selbstreflexion, zur Ressourcen- und lösungsorientierten Arbeit, zur Entspannung und Konzentrationsförderung, zur Wahrnehmung und Einschätzung des eigenen Körpers, der eigenen Gefühlslagen und der eigenen Persönlichkeit sowie zur Unterstützung künstlerischer Fertigkeiten. Sinneserfahrungen werden gestärkt, wodurch auch eine Stabilisierung in Krisensituationen erreicht werden kann. Die enneagrammatische sowie systemische Herangehensweise wird durch kunsttherapeutische Übungen ergänzt (z.B. in der Familienarbeit).