Das Psychodrama ist eine interpersonal orientierte Psychotherapie, die Beziehungen zwischen Menschen darstellt und analysiert, wobei verbale und nonverbale Kommunikation durch die vielfältigen Methoden des Rollenspiels, Stegreifspiels, Protagonistenspiels, Arbeit mit sozialem Atom etc. in die Gruppe einbezogen wird.
Störungen und psychische Erkrankungen (z. B. Angst oder Zwänge ) drücken sich in gestörten zwischenmenschlichen Beziehungen und in Störungen des Rollenkonzeptes, wie z. B. Rollenmangel, Rollenfixierungen, Rollenblockierungen, intra- und interpersonalen Rollenkonflikten und der fehlenden Organisation und Integration von Rollen aus. Das Psychodrama führt über die Klärung problematischer zwischenmenschlicher Beziehungen, über die Aufdeckung und das Erleben verdrängter Konflikte, über das kathartische Wiedererleben und szenische Verstehen früherer Situationen und über die Motivierung und Befähigung, neues Verhalten zu erproben, zur Ausbildung neuer und angemessener Rollencluster.
Der Vorteil des Psychodramas liegt darin, dass es über das Spielen, Darstellen, Erleben – im Gegensatz zum alleinigen Reden – den natürlichen Zusammenhängen und Verwicklungen des Alltagslebens besonders gerecht wird. Erst, was erlebt, getan und gesprochen wurde, kann anschließend sinnvoll gedeutet und für die Therapie genutzt werden.
Die wirkstarken Möglichkeiten des Psychodramas liegen in der emotionalen und strukturellen Forderung der Kinder und Jugendlichen bei der Rollenübernahme und in der erheblichen Erlebnisqualität des Psychodramas, das deshalb immer gut konzeptgeleitet und therapiezielorientiert sein muss.