Schule 9xKlug

Reintegrative Einrichtungsbeschulung 9xKlug

Stifte

Grundidee


Diese Idee ergab sich aus einem erhöhten Bedarf: für immer mehr junge Menschen, die in der Weißen-Villa-Harz aufgenommen werden und leben, ist es aufgrund ihrer aktuellen Situation (u. a. lange Klinikaufenthalte, große Wissenslücken trotz guter Begabung, Ängste im schulischen Kontext, hohe Belastungen aufgrund der therapeutischen Arbeit uvm.) nicht möglich, in einer der Kooperationsschulen im Klassenverband kontinuierlich beschult zu werden. Stattdessen benötigen sie für begrenzte Zeit einen geschützten, kleineren Rahmen, um sich zu stabilisieren sowie wieder an ihr tatsächliches Leistungsniveau und eine weitere Beschulung in einer öffentlichen Schule herangeführt zu werden.

Lernen

Ziele

Das übergeordnete Ziel der Reintegrativen Einrichtungsbeschulung ist die Wiederherstellung und Stabilisierung der Schulfähigkeit der jungen Menschen. Die übergeordneten Ziele der Reintegrativen Einrichtungsbeschulung sind zusammengefasst:

  • die vollständige Reintegration in das bestehende Regelschulsystem,
  • die Sicherung des Verbleibs im bestehenden Regelschulsystem, 
  • das Erlangen eines Ressourcenentsprechenden Schulabschlusses
  • die Förderung der Fähigkeit zur Teilhabe an der Gesellschaft im Sinne der Inklusion

 Die jungen Menschen durchlaufen dabei vier Phasen des Beschulungsmodells.

Phasenmodell der Einrichtungsbeschulung

Die Arbeit der Reintegrativen Einrichtungsbeschulung wird in vier Phasen ausgestaltet (siehe Abb.1). In der Regel wird der junge Mensch nach Aufnahme in der Reintegrativen Einrichtungsbeschulung beschult, bevor ein Wechsel in den Regelschulbetrieb erfolgt. Dabei variiert die Verweildauer in der 2. Phase individuell. Das Überspringen der 2. Phase ist möglich, dann erfolgt nach der Bestandsaufnahme in Einzelfällen eine sofortige Integration in die Stammschule.

Beschulungs-Phasenmodell

Abb. 1 Beschulungs-Phasenmodell

Ausgestaltung der Reintegrativen Einrichtungsbeschulung

Die Reintegrative Einrichtungsbeschulung findet im Vormittagsbereich von Montag bis Freitag in der Zeit von 08.00 bis 13.30 Uhr statt. Der Tagesablauf in der Einrichtungsbeschulung orientiert sich an einer individuellen Stundentafel, die neben den Hauptfächern Lieblingsfächer der jungen Menschen berücksichtigt. Der Unterricht erfolgt in Doppelstunden, in Annäherung an die Regelschulen, dieser kann aber je nach Konzentrationsvermögen durch Pausen gezielt unterbrochen werden.

Klassenraum

Nach der Reflexion beginnt die Hausaufgaben- und Lernzeit der Schülerinnen und Schüler der Reintegrativen Einrichtungbeschulung in den Räumen der Schule im Kiefernweg. Sie endet 13.30 Uhr. Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Wohngruppe beginnt für alle jungen Menschen in der Einrichtung die Lernzeit. Die Jugendlichen werden von den Pädagoginnen und Pädagogen der Wohngruppe und möglichst von einem/einer Mitarbeiter/in der Einrichtungsbeschulung begleitet. Sie beträgt durchschnittlich 60 Minuten und der Beginn richtet sich nach den Schulschlusszeiten der jungen Menschen. 

Methoden

Folgende Methoden werden in der Reintegrativen Einrichtungsbeschulung verwendet:

  • Vermittlung von Kommunikationsmodellen und deren adäquaten Anwendung 
  • Erarbeitung und Durchführung konstruktiver Konfliktlösungsmöglichkeiten
  • Nutzung von Spielen zur Förderung in allen Bereichen
  • Erarbeitung und Anwendung von Selbst- und Fremdreflexionsbögen
  • Projektarbeit 
  • Vermittlung von Lerntechniken und -methoden
  • bewegungsbezogene Förderung
  • Anwendung von Entspannungsprogrammen wie Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Phantasiereisen in Anlehnung an Autogenes Training nach Petermann

Die Reintegrative Einrichtungsbeschulung bietet neben Beschulungseinheiten, die sich am schulischen Leistungsstand des jungen Menschen orientieren, ein individuelles Kompetenztraining zur ganzheitlichen Förderung an. Letzteres umfasst neben einer Förderung der Sozialkompetenz auch eine motorische, kreative, handwerkliche, hauswirtschaftliche sowie berufspraktische Förderung.